Bildungsforschung

Unser Schwerpunkt:

Praxisorientierte Projekte

Schwerpunkt der Forschungsarbeit am IBS sind gemeinsame praxisorientierte Projekte mit Interessierten und Schulen. Das Institut versteht dabei Forschung als Suchbewegung um neue Perspektiven und Ideen entwickeln zu können. Was Waldorfpädagogik ist oder sein kann, was diese Pädagogik fundiert und in der Gesellschaft legitimiert, diesen Leitfragen soll in Hamburg nachgegangen werden.

Die Bandbreite der Projekte spiegelt auch die seit den 90er Jahren zu beobachtende langsame akademische Wende in der Forschung zur Waldorfpädagogik wider. Neben anthroposophisch orientierten Forschungen umfasst diese Entwicklung auch Konzeptforschung, Kontextualisierung, Empirie und Anthroposophieforschung.

Zu den ersten Forschungsvorhaben zählen dabei u.a. Projekte zur Mittelalterliteratur, zur Dekolonialisierung der Waldorfpädagogik und zu Digitalisierung bzw. digitaler Bildung.

Aktuelle Projekte

[1] Waldorfschule in der postkolonialen Gesellschaft

Beteiligte: Als Herausgeber: hon. Prof. Dr. Martyn Rawson (Seminar für Waldorfpädagogik Kiel/Tsinghua Universität in Taiwan); Dr. Frank Steinwachs (Seminar für Waldorfpädagogik Hamburg/IBS)

Form: Publikationsprojekt:

Titel: „Waldorfschule, Globalisierung und Postkolonialismus – Versuch einer Annäherung“ (erscheint Sommer 2023)

Beschreibung: Die Waldorfpädagogik steht seit über 100 Jahren als alternative Schulform im Reigen der pädagogischen Landschaft nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit. Von etwa 1187 Waldorfschulen befinden sich 254 in Deutschland. Der Anspruch, eine global wirksame Pädagogik zu leisten, muss allerdings auch mit der Frage verbunden werden, inwiefern die Waldorfpädagogik, so überhaupt von „Der Waldorfpädagogik“ die Rede sein kann, diesen Anforderungen gerecht wird und wo sich Hürden befinden. Auch stellt sich die Frage, wie das Verhältnis zwischen der stark mitteleuropäisch geprägten Verbands- und Ausbildungsstruktur sowie den Schulen außerhalb Europas in dieser Hinsicht aussieht und zwar vor der Folie postkolonialer Anforderungen. Gleiches ist auch für die Anforderungen an eine nachhaltige Pädagogik in der postmigrantischen und der postkolonialen Gesellschaft zu reflektieren.

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[2] Demokratische Waldorfschule, Rechtsradikalismus und neurechte Narrative – Positionierung und Aufgabenfelder einer Waldorfpädagogik in der postmigrantischen Gesellschaft

Beteiligte: Als Herausgeber: Dr. Albrecht Hüttig (Freie Hochschule Stuttgart); Dr. Frank Steinwachs (Seminar für Waldorfpädagogik Hamburg/IBS)

Form: Tagung/Publikationsprojekt:

Titel: Demokratische Waldorfschule, Rechtsradikalismus und neurechte Narrative – Positionierung und Aufgabenfelder in der postmigrantischen Gesellschaft

Beschreibung: In diesem Projekt wird der nicht erst seit Corona, aber in dieser Zeit verschärft aufgetretene Rassismusvorwurf gegenüber der Waldorfpädagogik nachgegangen. Anders als in bisherigen Veröffentlichungen geht es hier nicht um die Frage: Völkisch/antisemitisch/faschistoid oder nicht. Thematisiert werden die kulturhistorischen Hintergründe der Anthroposophie im fin de siecle und damit in Teilen auch derjenigen der späteren Gründung von Waldorfschulen sowie die kritische Frage, wie die Situation heute, über 100 Jahre nach der ersten Schulgründung, aussieht. Thematisiert werden dabei die Situation während der Coronakrise, die immer wieder versuchte Analogisierung der Waldorfpädagogik durch rechte, neurechte und völkische Gruppierungen sowie wie die Aufgaben der Waldorfschule in der postmigrantischen und postkolonialen Gesellschaft.

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[3] Online Fortbildung und Intervision zum GU in der 5. Klasse an WS (Koordination und Moderation)

Beteiligte: Hanjörg Fischer, M.A. (Seminar für Waldorfpädagogik Berlin); Katarina Neutzling M.A. (Tirol); Dr. Martyn Rawson (Freie Hochschule Stuttgart); Walter Rietmüller M.A. (Freie Hochschule Stuttgart/Seminar für Waldorfpädagogik Berlin;/PäFo des BdFWS); Prof. Dr. Albert Schmelzer (Institut für Waldorfpädagogik Mannheim/Alanus Hochschule) Dr. Frank Steinwachs (Seminar für Waldorfpädagogik Hamburg/IBS)

Form: Fortbildung/Arbeitsgruppe/Intervision

Titel: Der Erstunterricht im Fach Geschichte in der 5. Klasse

Beschreibung: Auch heute noch wird der GU in der „Klassenlehrer:innenzeit“ an WS vielfach mit den sogenannten „Kulturepochen“ begonnen, die dem Geschichtsbild Rudolf Steiners entstammen und in Teilen stark von seiner Zeit in der Theosophischen Gesellschaft geprägt sind. Dieser Ansatz ist mit Blick auf die historische Forschung sowie die aktuelle (globalisierte, postmigrantische und postkoloniale) gesellschaftliche Situation nicht mehr haltbar. Das Online-Projekt will im Vorfeld des Anfangsunterrichtes im Fach Geschichte (Klasse 5) auf die damit verbundenen fachlichen wie didaktischen Anforderungen kooperativ vorbereiten und die Praxis in Form einer Intervision begleiten. Ziel ist es, in einem ersten Schritt, diese seminaristisch als mögliche Konzepte anzubieten und zu diskutieren. In einem zweiten Schritt sollen diese so oder in abgewandelter Form praktisch angewandt und durch moderierte Reflexions- und Erfahrungsgespräche im Abstand von 6-8 Wochen während des Schuljahres in der gesamten Gruppe evaluiert und reflektiert werden. Das Ziel besteht darin, eine schulübergreifende Erfahrungs- und Konzeptarbeit zum GU in der 5. Klasse zu leisten, die im Folgejahr durch die nunmehr erfahrenen Teilnhmer:innen als Multiplikatoren weitergegeben werden kann, und zwar in einem dann zu reflektierenden, ggf. ähnlichen Format.

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[4] Studien und Marginalien zu Wolframs „Parzival“ im Unterricht an Waldorfschulen

Beteiligte: offene Arbeitsgruppe, geleitet durch: Ben Büttner M.A. (Kiel/PäFo vom BdFWS); Rita Schuhmacher (Seminar für Waldorfpädagogik Kassel/Alanus Hochschule); Dr. Frank Steinwachs (Seminar für Waldorfpädagogik Hamburg/IBS); apl Prof. Dr. Stefan Seeber (Universität Freiburg) als Verantwortlicher für das Onlineprojekt „Mittelalter und Schule“

Form: Onlineressource/Unterrichtsmaterialien/Fachbeiträge
Titel: (s.o.)

Beschreibung: Das Online-Projekt „Mittelalter und Schule“ ist ein interdisziplinäres Online-Projekt zur Verschränkung von Universität, Forschung, Lehre und schulischer Praxis. Da die Waldorfschulen im Vergleich zu den auf die staatlichen Curricula festgelegten Schulen etwa 60 Stunden mittelalterliche Literatur in der Oberstufe unterrichten, bieten sie neben einer entsprechenden Erfahrung auch alternative Zugänge. Aus diesem Grund integriert das Projekt „Mittelalter und Schule“ auch waldorfpädagogische Ansätze, die sich fachlich wie didaktisch begründen. Im ersten Schritt liegt das Ziel darin, neben einzelnen inhaltlichen Grundlagen zur Mittelalterliteraturdidaktik an Waldorfschulen Marginalien und Konzepte für den Mittelalterliteraturunterricht zu entwickeln und bereitzustellen. Ein weiteres Ziel ist es, die für den Unterricht gedachte Neuübersetzung von Wolframs „Parzival“ durch Ben Büttner inhaltlich und durch Materialien zu ergänzen.

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Abgeschlossene Projekte

Studienbuch Waldorf-Jugendpädagogik

Beteiligte: (Als Herausgeber:innen) Dr. Angelika Wiehl (Alanus Hochschule/Institut für Waldorfpädagogik Mannheim); Dr. Frank Steinwachs (Seminar für Waldorfpädagogik Hamburg/IBS)

Form: Publikationsprojekt:

Titel: Studienbuch Waldorf-Jugendpädagogik. utb-Klinkhardt: Bad Heilbrunn 2022

Beschreibung: Das Studienbuch Waldorf-Jugendpädagogik (utb-Klinkhardt) widmet sich Herausforderungen, Aufgaben und Potenzialen der in einer biografischen Übergangszeit befindlichen Jugendlichen. Die Beiträge knüpfen an aktuelle gesellschaftliche und jugendpädagogische Fragen an. Sie behandeln Grundlagen der Waldorf-Jugendpädagogik aus Anthropologie, Entwicklungspsychologie und Erkenntnistheorie, Bildungserfahrungen in Religion, Philosophie, Kunst sowie die digitalen Lebenswelten, Gender und Identität, Jugend an den Rändern und Jugendforschung mit den Jugendlichen selbst. Der vorliegende Band wendet sich an Studierende, Lehrende und Praktizierende der Jugend- und Schulpädagogik und ergänzt die beiden Studienbücher „Waldorf-Schulpädagogik“ und „Waldorf- Kindheitspädagogik“.